Verwischte Grenzen. Jüdische Verortungen nach 1918
Ausstellung in der Ehemaligen Synagoge St. Pölten anlässlich des 30jährigen Bestehens unseres Instituts
Laufzeit der Ausstellung: 18. Mai – 6. Oktober 2018
„Das Jahr 1918 markierte keineswegs das Ende der Vielvölkerreiche, im Gegenteil, sie vermehrten sich.“ (Pieter Judson)
Anhand von zum großen Teil erstmals in Niederösterreich präsentierten Synagogalobjekten, Dokumenten, Fotos und Interviews zeigte die Ausstellung, wie sich nach dem Zerfall der Monarchie Juden und Jüdinnen in den Nachfolgestaaten politisch, sprachlich und auch in der Religionspraxis neu und kreativ orientierten. In 12 Stationen wurden exemplarisch Haltungen, Bewegungen sowie politische und religiöse Entwürfe in den jüdischen Gemeinden und Gesellschaften dieser Staaten dargestellt: Österreich, Ungarn, Tschechoslowakische Republik, Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, Rumänien, Polen; davon Territorien mit starkem jüdischem Bevölkerungsanteil: Burgenland/Westungarn, Böhmen, Mähren, Slowakei, Bukowina, Galizien. Die einzelnen Regionen waren einerseits von ethnischer, sprachlicher, religiöser und kultureller Vielfalt und Austausch gekennzeichnet, andererseits führte die politische und materielle Unsicherheit verbunden mit Fragen der Identität und Zugehörigkeit zu Aggression, Exklusion und antisemitischer Gewalt.