Veranstaltungen
Überland. Ein Zwangsarbeitslager zwischen Gemeinlebarn und Reidling 1944/45
Ein Vortrag von Jakob Vesely über Errichtung, Vergessen und Wiederentdeckung des lokalen Lagerkomplexes
Samstag, 22. Februar 2025, 18.00 Uhr
Feuerwehrhaus Gemeinlebarn, Ortsstraße 10, 3133 Gemeinlebarn
Eintritt frei!
In den Jahren 1944/45 bestand entlang der Bahnstraße zwischen Gemeinlebarn und Reidling ein bisher wenig bekanntes Lager, in dem ungarisch-jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter interniert waren. In seinem Vortrag stellt Jakob Vesely die Erkenntnisse der mehrjährigen Forschung, die auch im Rahmen des Projekts |„NS-‚Volksgemeinschaft’ und Lager im Zentralraum Niederösterreich”| stattfand, das erste Mal einer breiten Öffentlichkeit vor.
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Angekommen – eine Heimkehr. Erzählte Geschichte mit Lena Rothstein
Lena Rothstein beleuchtet in ihrer Autobiografie die Herausforderungen einer jüdischen Jungfamilie bei der Rückkehr nach Österreich 1946
Donnerstag, 6. März 2025, 18.30
Museum Niederösterreich, Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten
Nach einem Einführungsgespräch mit Martha Keil liest die Autorin aus ihrem Buch und erzählt von ihrem Leben und ihrem künstlerischen Werdegang.
1943 wurde Lena Rothstein als Lena Schwarz in Glasgow als Kind jüdischer Holocaust-Geflüchteter geboren. Ihre Eltern konnten als Jugendliche mit einem der letzten Kindertransporte von Österreich nach Großbritannien entkommen. Als die junge Familie 1946 zurückkehrte, war kein Übergang zur Vorkriegsexistenz möglich. In ihrem Buch schildert Lena Rothstein – aus damaliger Kinderperspektive – die Ankunft im Heimatland ihrer Eltern und die Herausforderungen der Situation für die Familienangehörigen.
Weitere Informationen finden Sie hier: |Museum Niederösterreich|
Eintritt: EUR 5,00 (Tickets:|www.museumnoe.at/erzaehlte-geschichte|) inkl. Eintritt ins Haus der Geschichte von 17:00 bis 18:30
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Freiwillig, erzwungen, bereut – Konversion im spätmittelalterlichen Österreich
Vortrag von Eveline Brugger
Dienstag, 11. März 2025, 18.30
Jüdisches Institut für Erwachsenenbildung
Praterstern 1, 1020 Wien
Informationen zur Anmeldung finden Sie |hier! |
Das Thema Konversion wird in der mittelalterlichen Geschichte Österreichs vor allem mit den Zwangstaufen während der Wiener Gesera 1420/21 in Verbindung gebracht, die das jüdische Leben im heutigen Ostösterreich gewaltsam beendete. Es gab allerdings auch in den Jahrhunderten davor, in denen die jüdische Bevölkerung noch weitgehend in Sicherheit leben konnte, gelegentlich Fälle von Juden und Jüdinnen, die aus verschiedensten Gründen zum Christentum konvertierten, wobei die Umstände dieser Konversionen nicht immer klar sind. In den Quellen des Spätmittelalters finden sich auch Fälle von Konvertiten, die ihren Abfall vom jüdischen Glauben bereuten und versuchten, zum Judentum zurückzukehren – ein Sinneswandel, der sie in Gefahr brachte, von kirchlichen und auch weltlichen Obrigkeiten verfolgt zu werden. Der Vortrag wird den Spuren jüdischer Konvertitinnen und Konvertiten in den österreichischen Quellen nachgehen und versuchen, das oft schwierige, manchmal tragische Schicksal dieser Gruppe nachzuzeichnen.
Führung auf dem alten jüdischen Friedhof St. Pölten
mit Heidemaria Aigelsreiter
Freitag, 23. Mai 2025, 17.00
Alter jüdischer Friedhof, Pernerstorfer Platz/Dr. Hans Morgenstern-Platz
Herren bitte mit Kopfbedeckung
Der Rundgang befasst sich mit dem ersten, bisher unsichtbaren, jüdischen Friedhof in St. Pölten. Die im letzten Jahr eröffnete Kunstinstallation gibt neue Einblicke über die dort begrabenen Gemeindemitglieder. Der 1859 angelegte Friedhof wurde 1906, nach Eröffnung des neuen jüdischen Friedhofs neben dem Hauptfriedhof St. Pölten, geschlossen. Nach dem „Anschluss“ übernahm die Stadtverwaltung die Liegenschaft, alle Grabsteine wurden gestohlen. Heute befindet sich auf dem Areal nur mehr ein Gedenkstein. Die Kunstinstallation von Anna Artaker ermöglicht nun das namentliche Gedenken.
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Führung auf dem neuen jüdischen Friedhof St. Pölten
mit Martha Keil
Donnerstag, 19. Juni 2025, 18.00
Neuer jüdischer Friedhof, Karlstettner Straße 3
Herren bitte mit Kopfbedeckung
1906 angelegt, in der NS-Zeit zahlreicher Grabsteine beraubt und trotz des Auslöschens der jüdischen Gemeinde bis 2023 ein Beerdigungsort, wurden der jüdische Friedhof und die Zeremonienhalle 2022–2024 renoviert und die Grabsteine instandgesetzt. Die Führung vermittelt jüdische Trauerbräuche, erklärt die Grabsteingestaltung und zeigt ausgewählte Grabsteine sowie das Massengrab für die Opfer von Hofamt Priel im Mai 1945.
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Materielle Erinnerungskultur im öffentlichen Raum
33. Internationale Sommerakademie in Kooperation mit dem Institut für Kulturwissenschaften der ÖAW
2.-4. Juli 2025, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien
Weitere Informationen folgen!
Für Veranstaltungen in der Ehemaligen Synagoge St. Pölten, welche am 11. 4. 2025 wieder öffnen wird, besuchen Sie bitte |www.ehemalige-synagoge.at| oder direkt bei uns die |Synagogen-Tipps|.
Erinnern für die Zukunft
Mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen gedenkt das Land Niederösterreich im Jahr 2025 der historischen Ereignisse, welche die Zukunft des Landes, der Republik und ganz Europas entscheidend prägten. |Informieren Sie sich auf der laufend aktualisierten Website.|
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